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Deutschland und das Bargeld: Endet die Liebesbeziehung bald?

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Das Bezahlen in Deutschland hat sich in den letzten Jahren spürbar verändert, ob beim Bäcker, im Supermarkt oder Restaurant. Was früher selbstverständlich mit Bargeld erledigt wurde, läuft heute immer öfter digital und kontaktlos ab. Dieser Wandel betrifft längst nicht nur Großstädte, sondern prägt den Alltag vieler Menschen im ganzen Land.

Deutschlands (langsamer) Wandel beim Bezahlen

Noch vor wenigen Jahren war es ganz selbstverständlich. Wer im Supermarkt, das Ticket für den Bus oder beim Bäcker zahlte, griff zum Geldschein oder zu Münzen. Bargeld galt lange als sicher, anonym und unkompliziert und war ein fest verankerter Teil des Alltags in Deutschland. 2017 wurde noch bei rund 74 Prozent aller Käufe bar bezahlt.

Doch ab 2018 begann sich das Blatt zu wenden. Immer mehr Händler stellten ihre Infrastruktur um, setzten auf Kartenterminals mit kontaktloser Funktion und boten mobile Schnittstellen für Smartphones an. Auch wenn die emotionale Beziehung zum Bargeld bleibt, haben sich die Gewohnheiten deutlich verändert. Kartenzahlung und das kontaktlose Bezahlen sind heute in vielen Bereichen Standard. Der digitale Wandel hat mittlerweile nicht nur begonnen, er prägt zunehmend das alltägliche Bezahlen.

Der Siegeszug der Karten – der bargeldlose Alltag rückt näher

Spätestens im Jahr 2025 ist klar, dass sich in Deutschland die Zahlungsgewohnheiten grundlegend gewandelt haben. Laut einer Allensbach-Umfrage bevorzugten erstmals mehr Menschen die Kartenzahlung als das klassische Bargeld, 47 Prozent zu 41 Prozent. Was über Jahre hinweg langsam begonnen hatte, setzte sich damit sichtbar durch. Der bargeldlose Alltag wurde zur Normalität, nicht nur in Großstädten, sondern überall im Land.

Schon in den Jahren zuvor hatte sich dieser Trend abgezeichnet. Während 2017 noch rund 74,3 Prozent aller Einkäufe mit Bargeld bezahlt wurden, war der Transaktionsanteil bis 2023 bereits auf 51 Prozent zurückgegangen. Auch beim Umsatzanteil zeigte sich ein deutlicher Umbruch. 2024 entfiel nur noch ein Drittel aller ausgegebenen Beträge auf Bargeld, genau 33,8 Prozent.

Von Girocard bis Google Pay – Vielfalt beim digitalen Bezahlen

Was heute an der Supermarktkasse passiert, geht oft schneller als ein Wimpernschlag. Karte ans Terminal, Piepen abwarten, fertig! Digitale Zahlungssysteme bieten dafür mittlerweile jede Menge Auswahl, von der Girocard über mobile Zahlung per Smartphone bis hin zur smarten Uhr mit Apple Pay oder Google Pay. Diese digitalen Wallets machen das Bezahlen nicht nur bequemer, sondern auch sicherer durch Funktionen wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung.

Kontaktloses Bezahlen ist dabei zum neuen Standard geworden. Rund zwei Drittel aller Kartentransaktionen laufen mittlerweile ohne PIN oder Unterschrift. Schon 24 Prozent der Zahlungen werden außerdem mit Smartphone oder Smartwatch abgewickelt. Schnell, intuitiv und hygienisch!

Wem Datenschutz besonders am Herzen liegt, der kann auf Alternativen wie die Paysafecard setzen. Sie ermöglicht anonyme Zahlungen im Netz, ähnlich wie Bargeld und ist besonders im Glücksspielbereich weit verbreitet (siehe: https://www.cardplayer.com/de/casinos/paysafecard). Wer sein Geld im Internet bei Slots und anderen Spielen einsetzen möchte, will scheinbar dabei manchmal anonym bleiben. Darüber hinaus kann man sich mit dem Kauf einer Paysafecard ganz nebenbei eine Art Limit aufzwingen, um nicht über seine Verhältnisse zu spielen.

Abnehmende Verfügbarkeit: Bargeld wird zur Herausforderung

Auch wenn viele Menschen Bargeld nach wie vor bevorzugen, wird es im Alltag zunehmend kompliziert, wirklich an Scheine und Münzen zu kommen. Denn immer mehr Bankfilialen schließen oder reduzieren ihre Servicezeiten, und auch Geldautomaten verschwinden vielerorts aus dem Stadtbild. Diese Entwicklungen spüren Verbraucher direkt, besonders in kleineren Orten oder auf dem Land. Während 2021 nur sechs Prozent der Bundesbürger Probleme beim Bargeldzugang meldeten, waren es 2023 bereits 15 Prozent. Dieser rasante Anstieg innerhalb kurzer Zeit zeigt, wie weitreichend der Wandel tatsächlich ist.

Für viele ist das mehr als ein kleiner Umstand. Ältere Menschen zum Beispiel haben es oft schwerer, mit digitalen Zahlungsmethoden umzugehen, und stellen sich bei technischen Lösungen nicht ganz so schnell um. Auch mobil eingeschränkte Personen oder Bewohner ländlicher Regionen geraten durch den Rückbau der Bankfilialen ins Hintertreffen, denn die nächste Bargeldquelle kann schnell einige Kilometer entfernt sein. Das hat direkte Auswirkungen auf Selbstständigkeit und Teilhabe.

Zwar akzeptieren knapp 94 Prozent der Händler weiterhin Bargeld, doch beim Bezahlen mit Karte sieht es anders aus. Nur rund 80 Prozent der Geschäfte stellen Kartenterminals zur Verfügung. Speziell im ländlichen Raum oder in kleinen Betrieben wird deutlich, dass die digitale Zahlungsinfrastruktur längst nicht überall ausgereift ist. So bleiben viele Verbraucher zwischen Wunsch und Wirklichkeit zurück und letztlich mit der Frage, ob der Weg zur bargeldlosen Zukunft wirklich für alle gangbar ist.

Datenschutz und Vertrauen in der digitalen Zahlungswelt

Wer digital bezahlt, möchte meist nicht nur schnell und bequem zahlen, sondern auch sicher. Doch obwohl digitale Zahlungssysteme immer beliebter werden, bleibt bei vielen Nutzern ein der Datenschutz ein zentrales Thema. Wie viel Kontrolle habe ich noch über meine Daten und meine Identität? Tatsächlich sind laut Umfragen rund 63 Prozent der Deutschen dazu bereit, persönliche Daten preiszugeben. Das gilt aber nur, wenn sie dafür greifbare Vorteile erhalten, etwa Rabatte oder mehr Sicherheit.

Besonders bei klassischen Banken ist die Bereitschaft höher, weil viele Kunden deren Umgang mit Daten als vertrauenswürdiger empfinden. Gleichzeitig holen FinTechs zunehmend auf. Moderne Apps, einfache Bedienung und transparente Kommunikation sorgen auch dort für wachsendes Vertrauen.

Auch Technologieunternehmen spielen eine größere Rolle. 70 Prozent der Europäer können sich vorstellen, ein Konto bei einem solchen Anbieter zu führen. Vertrauen entsteht jedoch nicht einfach so. Es ist eng verknüpft mit Transparenz. Wer etwa weiß, woher ein Anbieter kommt, wie groß das Unternehmen ist oder wofür es steht, fühlt sich sicherer.

Eine aktuelle Untersuchung zu Unternehmensinformationen und Vertrauen nennt fünf zentrale Unternehmensfaktoren, die Vertrauen schaffen, nämlich Zweck des Unternehmens, Alter, Unternehmensgröße, Stammsitz und Jahresgewinn. Diese sollten für alle digitalen Zahlungsanbieter sichtbar sein. Fehlen sie, wirkt das unseriös.

Wohin steuert das Bezahlen der Zukunft?

Auch wenn ein vollständiges Bargeldverbot in Deutschland nicht auf dem Plan steht, bewegen sich politische Initiativen zunehmend in Richtung verpflichtender digitaler Zahlungslösungen. Eine Prognose des Allensbach-Instituts zeigt, dass bis 2030 etwa 77 Prozent aller Transaktionen per Debitkarte erfolgen sollen. Bargeld dürfte dann nur noch eine untergeordnete Rolle spielen.

Doch besonders strukturschwache Regionen und kleine Händler stehen vor der Herausforderung, nicht abgehängt zu werden. Technische Förderprogramme gelten daher als wichtiger Hebel gegen wirtschaftliche Ausgrenzung und für mehr Teilhabe.

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